Ist eine staatsanwaltschaftliche oder gerichtliche Entscheidung über ein Strafverfahren ergangen, stellt sich für den Betroffenen die Frage, ob diese endgültig ist und unter welchen Voraussetzungen sie ggf. wiederaufgenommen werden kann. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick hierüber:
Vorschrift | Verfahren | durch | Strafklageverbrauch | Wiederaufnahmevoraussetzungen |
153 I | Einstellung wg. geringer Schuld | StA | — | keine |
153 II | Einstellung wg. geringer Schuld | Gericht | nur für Vergehen (153a I 5 analog) | keine |
153a I | Einstellung wg. geringer Schuld, Auflagenerfüllung | StA | nur für Vergehen (153a I 5) | keine (153a II analog) |
153a II | Einstellung wg. geringer Schuld, Auflagenerfüllung | Gericht | nur für Vergehen (153a II 3, I 5) | keine, auch zuerst übersehener Verbrechensvorwurf reicht (M-G, 153a, Rndr. 54) |
170 II | Einstellung mangels Anklageanlass | StA | — | keine, jeder „Anlass“ reicht (M-G, § 170, Rdnr. 9) |
204 I | Ablehnung der Verfahrenseröffnung | Gericht | — | neue Tatsachen/Beweise (211) |
407 | Verurteilung durch Strafbefehl | Gericht | nur für Vergehen (373a I) | neue Tatsachen/Beweise (373a I) |
260 | Verurteilung durch Urteil | Gericht | gesamte prozessuale Tat | 362 |